memoria ethnologica nr. 44 - 45 * iulie - decembrie 2012 ( An XII ) HANS GEHL1, GERMANIA (continuare din numărul trecut) Cuvinte cheie: relaţii interetnice, convieţuire, confruntări, schimburi culturale, evreii, romii, polilingvism, schimb de mărfuri şi de copii, meşteşugari, negustori ambulanţi, „lanţmanii“, „prietenii,“ convieţuire, Europa Centrală şi de Est, Banat, Transilvania, şvabi dunăreni, grupuri etnice, Uniune Europeană Relaţii interetnice în Europa Centrală şi de Est: Banatul şi Transilvania Rezumat Partea a doua a studiului despre convieţuirea interetnică în Europa Centrală şi de Est se ocupă mai întâi de fazele acestui proces, exemplificat pe baza etniilor din Banat de cercetătorii Diplich, Hauler, Daicoviciu, Weber-Kellermann, Mezger, Gehl şi Konschitzky. Prima fază, cea a delimitării şi confruntării, este urmată de apropiere, înţelegere şi de schimburile culturale inerente, proces care a cuprins toate etniile, astfel evreii şi romii. Aceste interferenţe sunt pregătite şi iniţiate de multilingualitatea populaţiei, prezentă în Banat de secole. Schimbul susţinut de mărfuri a avut ca urmare preluarea unor priviri şi concepţii străine, iar prin schimbul temporar al copiilor (bazate pe o încredere profundă), s-a ajuns chiar şi la acceptarea unor modele de viaţă străine. Meşteşugarii şi negustorii ambulanţi au servit şi drept agenţi culturali. În fine, împrumuturile lexicale cum ar fi „prieten“ în germană, respectiv „pauăr“ (bun gospodar), „maistur“ (meşter progesist), „molăr“ (zugrav model) sau „lanţman“ (conaţional din aceeaşi regiune) demonstrează intensitatea acestor transferuri. Imperiul Franc al lui Carol cel Mare (Charlemagne), Monarhia Habsburgică Dualistă de-a lungul Dunării şi Banatul (nedivizat până în 1920) au constituit – cu toate carenţele lor, inerente epocii, modele demn de remarcat pentru Uniunea Europeană care permite astăzi o colaborare fructuoasă a celor 28 de ţări membre (inclusiv Croaţia), pe baza unor tradiţii culturale asemănătoare, unui canon de valori şi idealuri comune. 1 Institutul de Istorie şi Etnocultură al şvabilor dunăreni (IDGL) Tübingen, Germania. e-mail: hans.gehl@gmx.de 42 memoria ethnologica nr. 44 - 45 * iulie - decembrie 2012 ( An XII ) Key words: inter-ethnic relations, living together, conflicts, cultural exchange, ethnies, Jews, Roma, multilingualism, exchange of goods and children, craftsmen, travelling salesmen, compatriots, “Prieteni”, Central and Eastern Europe, Banat, Danube Swabians, European Union Inter-ethnic Relations in Central and Eastern Europe: Banat and Transylvania Summary The second part of the contribution on the inter-ethnic coexistence in Central and Eastern Europe considers the phases of the coexistence of different ethnic groups in the Banat from the perspective of several researchers (Diplich, Hauler, Daicoviciu, Weber-Kellermann, Mezger, Gehl, Konschitzky). Separation and confrontation were followed by rapprochement, understanding and the necessary cultural exchange, which included also the ethnic groups of Jews and Roma. The exchange is made possible through multilingualism, which was a given in the Banat. Brisk trade led to acceptance of foreign ways, and to the temporary exchange of children to get them to know and accept other ways of living. Craftsmen and travelling salesmen were also carriers of culture, while loan words such as “Prieten” in German, and “pauăr”, “maistur”, “molăr” (wall painter) or “lanţman” (compatriot) in Romanian bear witness to the intensity of the exchanges. The Frankish Empire of Charlemagne, the Habsburg Austro- Hungarian Empire and the Banat (undivided until 1920) were forerunners of the European Union, which allows for a fruitful coexistence of different nations (from 28 member countries) based on a common cultural heritage and shared values and objectives. 43 memoria ethnologica nr. 44 - 45 * iulie - decembrie 2012 ( An XII ) Interethnische Beziehungen in Mittelosteuropa: Banat und Siebenbürgen2 1 Interethnische Beziehungen in Mittelosteuropa: Allgemeines Hier sollen mehrere Bereiche des interethnischen Zusammenlebens der Donauschwaben, im besonderen der „Schwaben“ genannten deutschen Siedler, beschrieben werden. Diese Existenzform entwickelte sich von der ursprünglichen Abgrenzung der neu angesiedelten Schwaben von den ansässigen Rumänen und Serben zur späteren guten nachbarschaftlichen Verhältnissen, die bloß von gelegentlichen Missverständnissen und Auseinandersetzungen getrübt waren, hin zu guten nachbarschaftlichen Verhältnissen gegenseitigem Vertrauen und Zusammenarbeit. [Gehl 2003: 259-268] 1.1 Zeit der Abgrenzung und Auseinandersetzungen zwischen den Ethnien Das Aufkommern von Misstrauen zwischen den neuen Dorfbewohnern und der eingesessenen Bevölkerung des Gebietes während der Ansiedlung der Donauschwaben ist verständlich. Die Gründe für dieses Misstrauen und sogar das Aufkommen von Aggressionen waren das Unverständnis für die fremde Lebens- und Wirtschaftsweise, aufgrund fehlender direkter sprachlicher Kontakte. So kam es dazu, dass sich geutsche Neubauern gelegentlich bei der Banater Landesadministration in Temeswar (Timişoara) darüber beklagten, dass Rumänen und Serben ihr Vieh unbeaufsichtigt in die intensiv bewirtschafteten Gärten und Felder streifen ließen und so beträchtlichen Schaden anrichteten. Daraufhin ordnete die kaiserliche Verwaltung in einzelnen Fällen die Umsiedlung der Einheimischen in andere Dörfer mit Viehhaltung und extensiver landwirtschaft an. So zum Beispiel wurden die Rumänen aus der Gemeinde Glogowatz (Vladimirescu) – mit entsprechenden Beihilfen und Entschädigungen – nach Semlak (Kreis Arad) umgesiedelt. Aus Untersuchungen geht hervor, dass bis ins 20. Jahrhundert interethnische und besonders interkonfessionelle Heiraten, wegen der besonders abweichenden Mentalität verschiedener Gruppen, sehr selten waren (ausgenommen vielleicht das Banater Bergland). Der Partner, der in ein neues etnisch-konfessionelles Umfeld einheiratete, musste sich gewöhnlich der Mehrheit anpassen. Gerade um späteren Schwierigkeiten solcher Art vorzubeugen und um eine leichtere Integration der Kolonisten in ihr neues Umfeld zu erleichtern, legten sich die kaiserlichen Beamten in der zweiten Ansiedlungsperiode (nach 1780, unter der Regierung Josephs des II.) auf deutsche katholische Gemeinden fest und begrenzten den Nachzug anderer Ethnien und Bekenntnisse nach Möglichkeit. Es wird ersichtlich, dass in der Zeitspanne der Integration und der Suche nach neuen Lebensweisen, im 18. Und 19. Jahrhundert in Ostmitteleuropa zahlreichen Schranken zwischen den Ethnien bestanden. Diese bewirkten eine sichtbare Abgrenzung, einen hohen Zaun zum Nachbarn. Allerdings ergaben sich im täglichen Leben zahlreiche Situationen, die ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis erforderten und es kam zu einem neuen Verhältnis: 2 Übersetzung und Neubearbeitung meines rumänischen Vortragstextes anlässlich der Verleihung des Titels Professor honoris causa durch die Philosophische Fakultät der Universität Baia Mare, am 7. 05. 2008. 44 memoria ethnologica nr. 44 - 45 * iulie - decembrie 2012 ( An XII ) 1.2 Periode der Annäherung benachbarter ehnolinguistischen Gruppen und Beginn eines interkulturellen Austausches Im Deutschen ist Nachbar ein „naher Bauer“, der nächste, auf den man in allen Lebenslagen, in Notzeiten und bei freudigen Ereignissen, zählen konnte. Ebenso mussten auch die Glieder der jeweiligen Ethnien Verständnis und Kontakte suchen. Sie mussten lernen, die Besonderheiten des Anderen zu akzeptieren und Voraussetzungen für gegenseitiges Verständnis und Vertrauen zu schaffen. Daraus entstanden die nötigen Voraussetzungen für wechselseitige sprachliche, kulturelle und später auch wirtschaftliche Einflüsse und Übernahmen, die zusammen zur Annäherung des Lebens- und Arbeitsweise führten Bekanntlich war Temeswar in österreichisch-ungarischer Zeit als „Klein Wien“ bekannt – ähnlich wie Bukarest „Klein Paris“ genannt wurde. Der Jahrhunderte alte Kontakt mit der Banater deutschen Bevölkerung hinterließ bis heute zahlreiche Spuren in der Bauweise, im Küchenbrauchtum und in der Lebenshaltung der rumänischen, ungarischen und serbischen Bevölkerung. Deshalb wirft die rumänische Hauptstadt Bukarest der rumänischen Bevölkerung von Temeswar vor, auch nach der mehrheitlichen Aussiedlung nach Deutschland eine Art „deutsche Rumänen“ und mehr nach Mitteleuropa orientiert zu sein als ihre rumänischen Brüder aus dem „Regat“. Temeswar hält dagegen, dass durch ein langes und tiefgreifendes Zusammenleben mit deutsch-österreichischer Kultur ein Zivilisationsstand erreicht wurde, der seinen Ausdruck in der Bezeichnung Banater Landsmann findet. Gemäß dieser Auffassung würden sich die Banater aller Ethnien nach ihrer gemeinsamen Vorliebe für ihre gefüllte Speis (Speisekammer, voller Speckseiten, großer Schinken und Würste), aber auch für ihre Pünktlichkeit, Ordnung, Verlässlichkeit und ihren Fleiß erkennen. Es ist bekannt, dass die Mehrzahl der Banater alteingesessenen Rumänen (zum Unterschied von jenen, die erst kürlich aus entfernten Landesteilen zugezogen sind), den Auszug der deutschen und Juden aus ihrer Umgebung bedauern, denn diese beide Ethnien haben wesentlich zum Erscheinungsbild des banats beigetragen. Man kann auch die Feststellung hören: „Die Deutschen verlassen das Land mit leeren Händen, doch sie nehmen seine Reichtümer mit.“ [Diplich 1975: 207] Natürlich ist eine so positive Grundhaltung ein großer Vorteil auf dem Weg zu einer Europäischen Gemeinschaft. Dasselbe gilt für alle Regionen, in denen Donauschwaben angesiedelt wurden und gelebt haben (außer dem banat auch für das Sathmarer Gebiet im Nordwesten Rumäniens, für das Ofner Bergland und Transdanubien in Ungarn, für dei serbische Batschka und Syrmien-Slawonien, in Kroatien). Der Schriftsteller Hans Diplich, der einen Band rumänischer Volksdichtung ins Deutsche übertragen hat, erhielt dafür einen Dankesbrief vom Historiker Constantin Daicoviciu, in welchem der Banater wissenschaftler unter anderem schrieb: „Ce bine-mi pare că suntem amândoi bănăţeni – lanţmani – cum zicem noi. Eu mi-s de pe lângă Caransebeş, din Cărăvan“ (Ich freue mich, dass wir beide Banater Landsleute sind. Ich stamme von Cărăvan, neben Karansebesch). Hans Diplich kommt aus Großkomlosch (Comloşul Mare), eine multiethnische Banater Gemeinde konstant guten Beziehungen zwischen allen „Banater Landsleuten“. [Diplich 1975: 208] Bezeichnend ist auch die Schilderung des Schriftstellers von der Lage seiner Heimatgemeinde Großkomlosch in der Zwischenkriegszeit: So lebten in meiner Zeit neben dreitausend Rumänen tausend Deutsche ursprünglich nach Gassen getrennt, seit zwei bis drei Generationen in buntem Gemenge. Die 45 memoria ethnologica nr. 44 - 45 * iulie - decembrie 2012 ( An XII ) Spielgemeinschaften der Kinder in den Dorfgassen waren zweisprachig. Wir nahmen wechselseitig an den Festen der Familien und an den großen Kirchenfeiertagen teil, und an einem Tag des Jahres, wenn wir die Auferstehung des Herrn feierten, ging die Prozession der Katholiken nach altem Brauch um die Kirchen der griechisch-unierten und der griechisch- orthodoxen Gemeinden herum, gleichsam bezeugend, dass sie hineingenommen wurden in unsere Gemeinschaft, und wir mit ihnen einig waren im Zeichen des Kreuzes. [Diplich 1975, p. 170] In multiethnisch bewohnten Gebieten findet ein ständiger Austausch statt, der nach seiner Orientierung und seiner Ausrichtung verschieden sein kann. Solche Interferenzen haben zur Folge: die Übernahme von Elementen der Volkstracht, von Lebensmitteln, von Gebräuchen und Heilverfahren, von Werkzeugen und Arbeitsweisen. Dieser komplexe Prozess kann nicht bloß aus der Perspektive einer einzigen Ethnie verstanden und erläutert werden, wie es die überholte „Sprachinselforschung“ betrieb, denn dadurch wird eine Ethnie zum Nachteil der üpbrigen überbewertet. Im Vorwort ihres Buches über die multiethischen Bevölkerung des Banater Ortes Kleinbetschcherek (Becicherecul Mic) hält die deutsche Ethnologin Ingeborg Weber-Kellermann fest: Die Erforschung deutscher Minderheiten im traditionellen volkskundlichen Sinne war zumeist gekoppelt mit der Feststellung von Nationalcharakteren im Geiste eines hierarchischen Schemas, bei dem ganz selbstverständlich die Deutschen an erster Stelle standen. Dieses statische Modell der Sprachinsel und die damit verbundenen nationalen Klischees gilt es abzubauen und statt dessen das reale dynamische Modell von Prozessen anzuerkennen, in denen sich der Wandel von Minderheitengruppen und ihrem Umweltverhältnis vollzieht. [Schenk / Weber-Kellermann 1973: 1]. Das gilt in gleicher Weise für jede Ethnie und ihr Zusammenleben mit andersnationalen Nachbarn, gleich welcher Muttersprache und Religion. 1.3 Besonderheiten der Kontakte mit anderen ethnolinguistischen Gruppen: Juden und Roma Die umfangreichsten Kontakte fanden zwischen den Donauschwaben und der Mehrheitsbevölkerung im jeweiligen Siedlungsgebiet statt, das heißt mit den Rumänen, Ungarn, Serben und Kroaten. Diese Wechselbeziehungen wurden naturgemäß auch am meisten untersucht und beschrieben. Die kleineren Ethnien in diesen Regionen hatten eine geringere Bedeutung und wurden auch weniger erforscht. Dazu zählen die Ethnien der Juden und der Roma, wie die Bezeichnung der Zigeuner in Westeuropa lautet (Siti und Roma). Beide Ethnien werden in lokalen Chroniken beschrieben, zum Beispiel in der „Chronik einer Gemeinde in der Banater Heide [Klein 1980: 432]. Hier ist im Kapitel: „Juden, unsere Nachbarn und Schulkollegen“ zu lesen, dass die ersten Juden in der Gemeinde, die noch israelische Kolonisten genannt wurden, vom österreichischen Kaiser Karl VI. in Spanien angeworben wurden, während in der Temeswarer Festung jüdische Familien noch aus der Zeit der Türkenherrschaft wohnten. Die von den Österreichern angesiedelten Juden zogen zumeist in neugegründete deutsche Ortschaften, da sie dem deutschen sprachlich-kulturellen Umfeld zugetan waren. Über die Juden in 46 memoria ethnologica nr. 44 - 45 * iulie - decembrie 2012 ( An XII ) der Gemeinde Billed fehlen schriftliche Aufzeichnungen. Lediglich 1832, d. h. 72 Jahre nach der Ortsgründung, erfahren wir aus dem Bericht über die kanonische Visitation des Tschanader Bischofs Joseph Lonovics, dass in der Ortschaft Billed neben den 3218 deutschen Katholiken auch 28 Juden leben. Aus der Beschreibung von 1860 geht hervor, dass die 26 Juden der Gemeinde vorwiegend Händler waren und einen eigenen Friedhof besaßen. Ihre Kinder besuchten die Grundschule zusammen mit den deutschen Kindern. Später wurden die Billeder Juden Idustrielle, Kaufleute und Rechtsanwälte, besuchten häufig Hochschulen und trugen zur Entwicklung der Gemeinde bei. Die gegenseitige Toleranz und Achtung war die Grundlage für die Grundlage für ein harmonisches Zusammenleben aller Ethnien und religöser Bekenntnisse. Der Sathmarer Deutschlehrer Ernst Hauler berichtet über das Zusammenleben der Sathmarer Schwaben mit den Juden und Roma in diesem Gebiet. Nach ihm lebten die Juden in kleineren Gruppen in schwäbischen Ortschaften entlang der Karpaten. Einige von ihnen besaßen Kaufläden, Schuster- oder Schneiderwerkstätten, andere handelten mit Altkleidern, Fellen und Federn. Im allgemeinen waren sie zugänglich und freundlich, hatten viele Kinder und wurden gerne gesehen. Es kam auch zu interethnischen Ehen, so dass einige Schwäbinnen heute in Israel leben. Im Frühling 1944 wurden viele Sathmarer Juden nach Auschwitz deportiert. Davon überlebte etwa die Hälfte und wanderte aus. Die Sathmarer Juden waren Hassediner – eine strebnge Ausprägung der osteuropäischen Juden (vgl. chassidim ‘die Frommen’). Von diesen leben heute 40.000 im New Yorker Stadtteil Williamsburg und werden „Satmar“ genannt. [Hauler 1999: 252] Erwähnenswert ist, das die Oberwischauer Zipser von der lokalen jüdischen Ethnie ein jiddisches Volkslied in ihre Hochzeitslieder aufgenommen haben. Während der österreichsichen Verwaltung (ähnlich wie in der vorausgehenden türkischen Administration) waren die Roma (die Zigeuner in ihrem eigenen Sprachgebrauch) – wie die Juden - bloß geduldet und mussten eine zusätzliche Steuer entrichten. Diese betrug 1734 – nach dem Bericht des Grafen Hamilton – die beträchtliche Summe von fünf Gulden. Damals lebten im Banat 200 Zigeunerfamilien und befassten sich mit Schmiede- und Schlosserarbeiten. Zudem arbeiteten sie im Grubenbau und in der Metallurgie. Der Kaiser befasste sich mit den Zigeunern, die ab 1417 in Ungarn und Siebenbürgen erschienen waren. Er ordnete an, dass sie in zwei-drei Gemeinden kolonisiert und „Neu-Banater“ genannt würden. Gemäß der Zusammenschreibungen vom 24. März 1767 lebten im Banat 5177 Zigeuner (und 1769 schon 5437). Jede Zigeunerfamilie, die bereit war, sich in einer Gemeinde niederzulassen, erhielt e Ackerland und zwei Zugpferde. Der Staat bezahlte den Schulbesuch ihrer Kinder. Der Versuch schlug aber fehl: Dem Kaiser gelang es nicht, das Nomadenleben der Zigeuner zu beenden, und nur wenige wurden steuerzahlende Ackerbauern. Die meisten Zigeuner verkauften die zugeteilten Zugpferde und setzten ihr Nomadenleben fort – manche von ihnen bis heute. In Billed lebten – ähnlich in anderen Banater Gemeinden – einige Zigeunerfamilien, in ärmlichen Hütten am Dorfrand. Sie fristeten ihr Leben mit schlecht bezahlten Gelegenheitsarbeiten. Sie waren Hirten, Abdecker oder Taglöhner, andere Bettler und Wahrsagerinnen. Zigeuner gingen auch zu Weihnachten, Neujahr, Kirchweihe und anderen Feiertagen durchs Dorf um zu wünschen, wobei sie in jedem Bauernhof Lebensmittel und etwas Geld erhielten. Die Roma galten schon immer als bescheiden und widerstandsfähig. Sie waren in der Regel Analphabeten, doch so musikalisch, dass sie die schönsten Melodien bloß nach dem Gehör erlernten. Die Roma sprachen den lokalen Dialekt des Romani, doch sie konnten sich auch in den Sprachen bzw. Dialekten der benachbarten Ethnien verständigen, das heißt in den Sprachen: 47 memoria ethnologica nr. 44 - 45 * iulie - decembrie 2012 ( An XII ) Rumänisch, Deutsch, Ungarisch, Serbisch, Bulgarisch oder Slowakisch. In großem Maße passten sie sich auch an das religiöse Bekenntnis der Mehrheitsethnie an, bei der sie wohnten. Die Kinder waren zwar getauft, doch bis zur Beeerdigung brauchte man keinen Pfarrer. Streitigkeiten wurden zumeist durch das Recht des Stärkeren geschlichtet. Allerdings besaß jede Gruppe einen betagten „Bulibascha“, der kleinere Konflikte seiner Schutzbefohlenen schlichten musste. Seine Entscheidungen wurden von der Zigeunergemeinde akzeptiert. [Klein 1980: 433-436]. Nach Ernst Hauler, lebten einige Zigeunerfamilien im Sathmarer Gebiet auch außerhalb der schwäbischen Gemeinden. Ihre Mitbürger vestanden die aus Westindien stammende Romani- Sprache nicht. Eine Ausnahme bildete der Student Hans Solomajer aus Schinal (Urziceni), der die Zigeunersprache erlernte und eine Grammatik des Romanes der Sathmarer Schwaben schrieb. Als Minderhitsethnie erlernten die Zigeuner gewöhnlich rasch die Sprache der benachbarten Mehrheitsethnie, doch es fielen ihnen schwer, sich in das Leben der Dorfgemeinschaft zu integrieren und eine beständige Arbeit zu leisten. Sie hielten sich mit Gelegenheitsarbeiten über Wasser, so verputzten sie die neu errichteten Wohnhäuser und fertigten auf Bestellung Lehmziegel an. Sie wohnten in in Hütten am Dorfrand und hörten nur auf ihren Bzulibascha (Ältesten). Zigeuner gingen nicht zur Kirche, doch sie tauften ihre Kinder katholisch, wie die Schwaben. Auch am Unterricht nahmen die Kinder nicht teil. Bei der Agrarreform von 1920 erhielt jede Roma-Familie einen Hausplatz und zwei Hektar Ackerfeld zugeteilt, die sie aber nicht bearbeiteten, sondern schon bald verkauften. In Erdeed (Arud) und Großkarol (Carei) ließen sich Musikzigeuner nieder. Aus Carei stamm der berühmte Violonist Stefan Ruhe, der zu seiner Zeit weltbekannt war. Die deutsche „Caritas“ eröffnete in Erdeed einen Roma-Kindergarten. Diese Kinder werden mit Geschenken aus Deutschland gekleidet und ernährt, da ihnen die Eltern den täglichen Unterhalt nicht sichern können. [Hauler 1980: 252 f.] 2 Voraussetzungen für das Auftreten des Multikulturalismus 2.1 Vielsprachigkeit bewirkt eine funktionierende Interkulturalität Vielsprachigkeit ist eine notwendige Voraussetzung für das gegenseitige Verständnis zwischen benachbarten Ethnien, die im ständigen Kontakt leben. Diese Vielsprachigkeit ist eigentlich selbstverständlich und wird nur durch politische Interessen unterbrochen, um etwa eine Staatssprache allen Minderheitsethnien aufzuzwingen, was zu Kongflikten führt. Mir erzählte eine Gewährsperson aus Großbetschkerek (Zrenjanin, Wojwodina) in einem Interview von 1990 über die sprachliche Situation in der Stadt und ihrem Umfeld vor 1945: Margarethe Guttján: Weil dort ham ungarische, deutsche und särbische Kinder zusammengspielt [13.00b]. Und jede hat die andre Sprache auch gesprochn. Also, da gab es so ein Durcheinander. Jeder sagte so, wie er eben konnte, jeder hat die andre Sprache auch gesprochn, aber im allgemeinen war Ungarisch. Die särbische Kinder haben auch ungarisch gesprochn. Die deutsche Kinder haben auch särbisch un die ungarischn haben auch, die meistn, deutsch und särbisch gesprochn. Also wir sind so aufgewachsn, in de Dreisprachigkeit, bei uns zu Hause. Frage: [13.30b] Naja, ihr habt ja miteinander gspielt un so. Wie war des bei den Erwachsene, haben 48 memoria ethnologica nr. 44 - 45 * iulie - decembrie 2012 ( An XII ) die auch de anderen ihre Sprach sprechen kennen in Betschkerek? M. G.: Ich glaub, sehr viele haben gegenseitig die Sprach erlernt. Die Ungarn un die Deutschn musstn natürlich als Staatssprache Särbisch erlernen. Also die, welche im Geschäft, im Handwerk oder in einem Amt gearbeitet habn, die mussten alle Sprachen können. Mein Vater sprach auch rumänisch perfekt, weil er Notar gewesn war. Und da hat er jedn Tag mit den Leutn zu tun gehabt [14.00b]. Frage: Des had er aber zu Hause gelernt, nicht in der Schule? M. G.: Zu Hause, ja, nur zu Hause. Wir warn sehr nahe zur rumänischn Grenze, Serbisch Itebe. Und es warn in den Dörfern an der Grenze auch viele Rumänen. [Tonband 256 A, im Tonarchiv des IdGL Tübingen, Aufnahme Gehl, 18. 06. 1994] In Großbetschkerek und überall lernten die Kinder Fremdsprachen am leichtesten bei gemeinsamen Spielen, wobei Dreisprachigkeit im Banat die Regel war (und das bis zum Exodus der Deutschen, um 1990). Außer Serbisch war früher auch Ungarisch Amtssprache, weil die Batschka Anfang der 1940er Jahren unter ungarischer Verwaltung stand. In Dörfern entlang der rumänischen Grenze leben natürlich auch viele Rumänen. Der Vater meiner Sprecherin kannte also außer Deutsch, Serbisch und Ungarisch auch Rumänisch, war also viersprachig (meine Großmutter auf einem Banater Dorf ebenfalls). Der Mundartdichter Hans Wolfram Hockl aus der Banater Gemeinde Lenauheim (früher Csatad, wo der deutsche, auch von Mihai Eminescu bewunderte, deutsche Dichter Nikolaus Lenau im Jahre 1802 geboren wurde) betont im Gedicht „Mancherlei Sprooche un Leit“ die Notwendigkeit der Vielsprachigkeit, die im Banat immer gegeben war. „Dank for alles“ meint Hockl deshalb rückblickend über das Verständnis und gute Zusammenleben von Landsleuten verschiedener Sprachen: Kinner un Weiwerleit aach grieße uns freundlich Gun Taach. Rufe Gud Nacht! Somn uşor! Jó éjszakát vore am Tor, dann Laku noč uf de Bank. All unsre Nochbre mei Dank! [Hockl 1976: 59]. Da ist es nicht verwunderlich, wenn es in der Banater Hauptstadt Temeswar unter einem Dach drei staatliche Theaterbühnen: das rumänische, ungarische und deutsche Staatstheater und ein serbisches Tanzensemble gibt, oder im Eingang der Wallfahrtskirche von Vinga (Kreis Arad) dieser viersprachige (bulgarische, ungarische, deutsche und rumänische) Gebetstext zu lesen ist: - Guspudine Bože, učistime ud mojte grehve! - Uram, tisztits meg engem bűneímtől! - Herr, reinige mich von meinen Sünden! - Doamne, curăţă-mă de păcatele mele! - (Schenk/Weber-Kellermann 1973: 44). 49 memoria ethnologica nr. 44 - 45 * iulie - decembrie 2012 ( An XII ) Als Folge dieser interkulturellen Kommunikation kam es bei den Donauschwaben auch zu mehrsprachigen Volksliedern. Sie bezeugen das friedliche Zusammenleben mehrerer Ethnien und wurden in den Spinnstuben und bei anderen Gelegenheiten gesungen. Als beispiel mag ein solches dreisprachiges Volkslied dienen, dass vom Banater Ethnografen Karl Eugen Reb in der multiethnischen gemeinde Warjasch (Variaş) aufgezeichnet wurde. Die rumänische Einleitungsstrophe wird deutsch und ungarisch weitergeführt und durch einen rumänischen Refrain abgeschlossen: 1. Cine n-are mândruliţă, tralai, lai, lai, Să se ducă-n păduriţă,/ tralai, lai, lai, Să scrie pe o foiţă că n-are mândruliţă,/ Tralai, lai, lai, tralai, lai, lai. 2. Und wer keine Liebste hat, tralai, lai, lai, Gehe in den grünen Wald./ tralai, lai, lai, Schreibe er auf ein Blatt, dass er keine Liebste hat,/ Tralai, lai, lai, tralai, lai, lai. 3. Kinek nincsen szeretője, tralai, lai, lai,/ Menjen a zöld erdőbe, tralai, lai, lai. Írjon rá egy falevélre, hogy neki nincsen szeretője,/ Tralai, lai, lai, tralai, lai, lai. [Reb 1978: 165] Butinari pe Vaser; colecţia Nicolae Maricec 50 memoria ethnologica nr. 44 - 45 * iulie - decembrie 2012 ( An XII ) 2.2 Die Rolle des Warenaustausches und des zeitweiligen Wechsels der Kinder im Akkulturalisationsprozess In Miletisch (Srpski Militić) und in vielen anderen Gemeinden der Batschka spielten die so genannten Tauschbuben eine bedeutende Rolle in der Übernahme der Sprache und kulturellen Besonderheiten der benachbarten Ethnie. Es waren deutsche Kinder (Jungen), die während der Sommerferien zwei Monate lang in die ungarischen oder serbischen Nachbardörfer geschickt wurden, um die jeweilige Sprache zu lernen (wie heute Englisch im englischsprachigen Umfeld erlernt wird), während die ungarischen und serbischen Kinder dieser Gastfamilien nach Miletitsch, Apatin oder Tscherwenka kamen, um Deutsch zu lernen. Die Kenntnis mehrerer Umgangssprachen erleichterte das Verständnis der Bauern auf den Jahrmärkten. Ein solcher Tausch war auch unter deutschen und serbischen Lehrlingen üblich. Neue Kenntnisse und Lebensweisen kamen nach Miletisch auch durch die Mädchen, die zeitweilig bei Beamten der Provinzstädte dienten, während die jungen Männer aus dem Militärdienst vorwiegend Höflichkeitsformeln und fremde Flüche mitbrachten. [Schneider 1989: 96 f.] Der Kindertausch war auch in Ungarn bekannt. In Wudersch (Budaörs), früher eine deutsche Gemeinde vor den Toren der Hauptstadt Budapest, wurden die ältesten Söhne wurden in die zumliegenden ungarischen Dörfer geschickt, um dort Ungarisch zu lernen. So entstanden Freundschaftsbeziehungen, und die gegenseitigen Hilfeleistungen hielten über Generationen an. Die jeweiligen Familien besuchten sich gegenseitig zur Kirmes und zu anderen Gemeindefeierta- gen. Obwohl niemand die Sprache der anderen perfekt sprach, wurden bei solchen Begegnungen freundschaftliche Konversationen geführt. [Ritter 1996: 33] Ähnliche Bräuche entstanden auch im Banat, um Karansebesch und im Schwabendorf Nadwar (Nemesnádudvar), im ungarischen Teil der Batschka. Von hier schickten besonders die begüterten Bauern ihre Söhne jährlich mehrere Wochen zu bekannten Familien aus den umliegenden ungarischen Dörfern und nahmen deren Kinder bei sich auf. Dadurch wurden beide Sprachen intensiver als im Schulunterricht erlernt. Bis zum Zweiten Weltkrieg kamen auch ungarische Knechte zu den deutschen Bauern in den Nachbargemeinden. Allerdings kam es nicht zu gemischten Ehen, denn die Ackerfelder des künftigen Paares mussten nahe beieinander, in der Gemarkung derselben Gemeinde liegen. Aus denselben praktischen Gründen wurden auch Heiraten mit deutschen Partnern aus anderen Gemeinden vermieden. [Ludewig 1994: 110-112] 2.3 Die Rolle der Handwerker und Wanderhändler im Kulturaustausch Auf ihren ausgedehnten Wanderungen (bis Wien, Prag oder gar Nürnberg und Stuttgart) verbreiteten Wandergesellen bis ins 20. Jahrhundert neue Werkzeuge und Arbeitsweisen. Zugleich wurden deren (zumeist österreichischen) Bezeichnungen ein geführt, was zu einem einheitlichen Handwerkersortschatz im gesamten Habsburgerreich führte. Der Austausch von Waren und Handwerkerwortschatz erfolgte auch auf den Wochenmärkten im Banat, in der Batschka, in Syrmien und Slawonien (Kroatien). Deutsche Meister und Händler begegneten hier ihren ungarischen und serbischen Kollegen. Hier wurden häusliche Gebrauchsgegenstände und Haustiere – zumeist Kühe und Pferde – verkauft. So kam es zu serbischen und ungarischen Bezeichnungen für Tiere in deutschen Bauernwirtschaften und umgekehrt. [Schneider 1989: 86] Auch im Banat wurden beim Kauf von Rindern und Zugpferden die anderssprachigen Bezeichnungen übernommen. 51 memoria ethnologica nr. 44 - 45 * iulie - decembrie 2012 ( An XII ) Zu den Kulturvermittlern zählen auch die Wanderhandwerker und Fahrenden Händler, die ganz Europa vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert durchzogen und ihren Kunden Waren und Dienstleistungen anboten. In den donauschwäbischen Dialekten steht dafür der Begriff Kutschewer, manchmal auch mit negativer Nebebnbedeutung, für diese Wanderhändler. Eiogentlich handelt es sich um „Gottscheer Wanderhändler“, aus der slowenischen Region Gottschee, wo seit dem 14. Jahrhundert deutsche Siedler aus Südösterreich lebten. Solche Wanderhändler streiften noch im 19. Jahrhundert durch Mitteleuropa. Gleichfalls sind in ganz Europa die so genannten vozari bekannt. Es waren Kutscher, die ländliche Gegenden mit ihren beladenen Wagen durchquerten oder Fußgänmger mit Buckeltragen, aus denen sie den Kunden verschiedene häusliche Gebrauchsartikel anboten wie: Textilien, billige Schmuckwaren, Kalender oder Gebetsbücher. Wanderhandwerker boten mannigfache dienstleistungen an. So die slowakischen oblokari (Glasschneider), die kaputte Fensterscheiben ersetzten, knihari (Buchbinder, die beschädigte Bücher reparierten) oder Spengler, die sich mit den Rufen Reindlbinder oder drótos tót anlündigten und alte Kessel instand setzten. In Mutsching (Múcsi, Komitat Tolna) erinnert man sich, dass von weither Paprika-Weiber kamen, nämlich Wanderverkäuferinnen aus dem Komitat Baranya, die fein gemahlenen scharfen Paprika anboten. Gleichfalls sah man so genannte Lumpenjuden (Händler aus Hőgyéz), die gebrauchte Kleider und Schuhe gegen Nadeln, Messer oder Teller eintauschten. Muldenzigeuner verkauften Holzmulden, Löffel und andere hölzerne Waren. Danach kamen Stuhlflechter aus Ófalu (Komitat Baranya), die aus Schilf Sitze und Lehnen für Küchenstühle flochten. [Hambuch 1989: 160] Ins Banat kamen Motzen, Gebirgsbauern aus den Westkarpaten, die in ihren Kistenwagen Steinkalk und Äpfel brachten und gegen Weizen, Gerste oder Kartoffeln tauschten. Die Wanderhändler für Gemüse und Obst hießen im Banat Fujaker oder Fratschler. Frühgemüse und im Sommer Wassermelonen wurden in den Banater Gemeinden anfangs von bulgarischen, später auch von deutschen und ungarischen Gemüsebauern gehandelt. Ein Sprecher aus Triebswetter (Tomnatic, eine Gemeinder von Gemüsebauern) berichtete: Die Fujakre, des ware die Fratschler, meh die arme Leit, was sich mit Gemiesebau beschäfticht han. Schun in de neinzicher Johre [um 1890, Anm. Gehl] han die angfang mit Milone, Paprika, Frihkrumbre un Paradeis (Tomaten) zu fahre. Die sin aa bis Kikinda un Szegedin un sogar noch wieder uf de Mark gfahr. (...) Heit [um 1982, Anm. Gehl] hat schun bal jeder zweider Triebsweddremer a eigene Elektromotor im Garte, un unser Paradeis gin uf ganz (West)Europa gfujakert, aber heit geht des im große Stil! Viel Export! [Konschitzky 1982: 356 f.] Das Verb fujakre ‘auf dem Markt verkaufen’ ist vom Substantiv Fujaker abgeleitet. Dieses bedeutet ‘Kutscher, der landwirtschaftliche Produkte befördert und verkauft‘. Es kommt von österreichischem Fiacker, das zweierlei bezeichnet: 1. Zweispännige Kutsche zum Personentransport in Wien, Salzburg, Paris und in vielen anderen Städten. 2. Elegant gekleideter Kutscher, mit Hut. Etymologisch geht das Substantiv Fiaker (> franz. fiacre) auf das Pariser Hotel „Saint Fiacre“ zurück, vor dem die Lohnkutscher eines gewissen Nicolas Sauvage standen und ihre Kunden 52 memoria ethnologica nr. 44 - 45 * iulie - decembrie 2012 ( An XII ) erwarteten. Das Verb fujakre ist eine linquistische Kontamination, eien Wortkreuzung zwischen beiden Wörtern, Fiaker und fuckre, fuggere. Dieses Verb bedeutet ‘Waren tauschen, handeln’ und tritt in allen südwestdeutschen Dialekten auf. Das Verb fuggern ist eine Ableitung vom Namen der reichen Bankierfamilie Fugger in Augsburg, die im Mitetlalter sogar den deutschen Kaisern Geld liehen. [Pfälzisches Wörterbuch, Stuttgart 1965 ff., Band II, Spalte 1632.] Die zweite Bezeichnung für den Marktverkäufer ist Fratschler. Der Ausgang dieses Substantivs ist das bairisch-österreichische Verb fra[t]scheln ‘indiskret ausfragen, tratschen’. Dieses Verb ist ein Intensivierungsderivat von fragen, das durch unmgangssprachliche Bedeutungserweiterung auch ‘auf dem Markt Gemüse und Früchte verkaufen’ bedeutet. [Gehl 2005: 311 f.; Wolf 1987: 135] Die Bezeichnung Schweinskupetz für ‘Schweinehändler’ geht auf ung. kupec, bzw. rumänisch regional cupeţ zurück. Beide Bezeichnungen für den Händlern haben ihren Ursprung im slawischen Verb kupici, kupiti ‚kaufen‘, [Skok: 1971-197] das mit dem gotischen Verb kaupon ‚kaufen‘ zusammenhängt. Solche Wanderwörter kamen durch ganz Europa, ebenso wie die Wanderhändler, welche verschiedene Geräte und Waren zusammen mit ihren bezeichnungen verbreiteten. Hier wäre auch die Deutschlehrerin und Ethnologin Margitta Schnell Živanović von der Universitatea von Neusatz (Novi Sad, Vojvodina) zu erwähnen, die kürzlich unter meiner Anleitung die Ernährungsterminologie in Südosteuropa untersuchte. In der publizierten Untersuchung befasst sich ein umfangreiches Kapitel mit der Entlehnung deutscher und österreichischer Speisen durch die serbische und die kroatische Ethnie. [Schnell-Živanović 1999: 174-204] 2.4 Landsleute und Freunde – Vorbilder für ein dauerhaftes, gegenseitig vorteilhaftes Zusammenleben Unter günstigen Umständen entstehen verschiedene linguistischen, kulturellen und wirtschaftlichen Interferenzen zwischen benachbaarten Ethnien.Aus einer soziologischen Untersuchung von 1972 f. des Volkskundelehrstuhls der Universität Temeswar geht hervor, dass im Banat durch mehrere Generationen gute nachbarliche Beziehungen zwischen den Ethnien dieser Region bestanden. Das gilt für alle Lebensbereiche, doch mit verschiedener Ausprägung. Auf dieses Verhalten geht der Begriff Landsmann zurück, den das Rumänische als lanţman (Plural lanţmani) entlehnte und damit ‘eine Person oder Gruppe aus einem multiethnischen Gebiet’ bezeichnete. Ich komme erneut auf das Zitat aus einem Brief von Constantin Daicoviciu an Hans Diplich zurück: „Ce bine-mi pare că suntem amândoi bănăţeni – lanţmani – cum zicem noi. Eu mi- s din Cărăvan, de pe lângă Caransebeş.“ (Es freut mich, dass wir beide Banater sind – Landsleute, wie wir sagen. Ich bin aus Cărăvan, nahe zu Karansebesch). Dabei ist hervorzuheben, dass dieser Begriff lanţman, ebenso wie rum. pauăr ‘Landwirt’ und şi maistur ‘Handwerksmeister’, bereits zu Beginn des Zusammenlebens beider Erthnien, aus dem Deutschen mit durchaus positivem Bedeutungsgehalt entlehnt wurde. Bekanntlich waren in einigen Fällen beim Eintreffen deutscher Kolonistengruppen die von der Banater Landesadministration versprochenen Wohnhäuser noch nicht erbaut. Deshalb wurden die Ankömmlineg gelegentlich über den Winter in benachbarten rumänischen Dörfer untergebracht. Das geschah vorwiegend im Banater Bergland, bei der Ankunft der Siedler für Wolfsberg (Gărâna) und Weidental (Brebul Nou). Da die deutschen Ankömmlinge von den rumänischen Gastfamilien gut aufgenommen wurden, wurden viele Freundschaften zwischen den deutschen Böhmerfamilien und ihren rumänischen Prieteni (Freunden). Deses 53 memoria ethnologica nr. 44 - 45 * iulie - decembrie 2012 ( An XII ) Freundschaftsbeziehungen umfassten ein dauerhaftes, ausgezeichnetes zwischenmenschliches Verhältnis und zahlreiche Wirtschaftsbeziehungen. So boten die Bögmen Kartoffeln, Wagenleitern und Werkzeuge an, wofür sie Heu, Mais u. a. Produkte erhielten. Das ganze Jahr über fanden Besuche an den Feiertagen der anderen statt, die Deutschen übernahmen Patenschaften bei ihren Freunden und umgekehrt. In der ebenen „Banater Heide“ betrieben die Schwaben seit ihrer Ansiedlung eine intensive Landwirtschaftund konnten ihren rumänischen Pretschin eine Vielzahl von Erzeugnissen und handwerklichen Dienstleistungen anbieten. Dafür halfen diese mit ihren Familien bei den Feldarbeiten und beförderten deren Ernte. Manchmal verdingten sie ihre Kinder als Knechte und Mägde auf den vorzüglich bewirtschafteten schwäbischen Bauernhöfen. Häufig bauten schwäbische Maurer rumänische Wohnhäuser, selbstverständlich nach dem gleichen Bauplan wie für die deutschen Bauernhäuser. Somit wieden die neuen Giebel denselben „Banater Bauernbarock“ und die gleichen Zierelemente auf. Es kam sogar vor, dass die Meister den Namen des Eigentümers in deutscher Orthografie auf die Hausgiebel schrieben. Bloß die Anzahl der Zierelemenet war auf den rumänischen Giebeln größer als auf den deutschen. Anschließend bemalten deutsche Frauen die rumänischen Wohnräume mit denselben Schablonen wie ihre eigene Wohnung. Rumänische Bauern bestellten sich Wagen und landwirt schaftliche Geräte bei deutschen Wagnern und verkauften ihnen – wie die Ungarn – Pferde, Ferkel und andere Haustiere. Somit übertrafen die Beziehungen zwischen den ethnolinguistischen Gruppen in multikulturellen Gemeinden bei weitem die bloßen wirtschaftlichen Interessen. In manchen gemeinden am Rande der Banater Ebene kam es zu interkonfessionellen Ehen zwischen den katholischen Schwaben und den orthodoxen Rumänen, wobei sich gewöhnlich der zugezogene Partner die Sprache und Bräuche des neuen Umfeldes annahm. Man kann feststellen, dass in den zwischenethnischen Beziehungen die Besonderheiten der anderen berücksichtigt wurden. So wurden die Bezeichungen Walachen für Rumänen und Schwaben, bzw. nemţi für Deutsche nicht mit den anhaftenden negativen Bedeutungsinhalten, sondern vollkommend anerkennend gebraucht. Natürlich hörte man auch mal Witze über ungewöhnliche Bräuche oder eine neuartige Kleidung, doch solche Anspielungen waren harmlos. Noch mehr: Man übernahm sogar einige praktische Kleidungsstücke samt ihren Bezeichnungen. Beide Seiten bewiesen viel Verständnis für das ethnische, kulturelle und geistige Anderssein. Dennoch kam es schon mal vor, dass dieses Verständnis nicht ausreichte, um den Sinn einer Eigenart im Weltbild des anderen und den Sinn einer fremden Handlung zu verstehen. So haben die Schwaben ihr Aldermarsch aus ungarisch áldomás „Kauftrunk“ (ursprünglich ein Segensspruch: Isten áld meg!) übernommen und volksetymologisch an „alt“ und „Marsch“ angeglichen, und die Rumänen ihr aldămaş gleichfalls aus ungarischem áldomás entlehnt. Bei den Schwaben wurde die Einigung durch Handschlag und der kauf eines Haustieres oder Wirtschaftsgerätes mit einem ungezwungenen Umtrunk, d. h. Aldermarsch besiegelt. Für den Rumänen bedeutet dies aber mehr: Es ist eine rituelle Handlung. Der rumänische Käufer oder Verkäufer hatet bei dem Umtrunk immer Beschwörungsformeln, als Abwehr- und als Fruchtbarkeitszauber, bereit. Er war imstande, einen Umweg über mehrere Dörfer in Kauf zu nehmen, um diese Handlung vorzunehmen, für das der Schwabe nur ein verständ nisloses Kopfschütteln übrig hatte: Er war dafür zu pragmatisch. [Konschitzky 1975: 66 f.] Die Identität jeder Volksgruppe blieb trotz vieler Annäherungen und guter Zusammenarbeit bewahrt. Auch für ethnische Minderheiten bedeutet die Integration in eine Gesellschaft nicht Assimilation. Das kommt im deutschen Sprichwort zum Ausdruck: 54 memoria ethnologica nr. 44 - 45 * iulie - decembrie 2012 ( An XII ) Man soll seine Nachbarn achten und lieben, aber den Zaun doch stehen lassen. Tatsächlich waren die schwäbischen Bauernhöfe immer von Bretter- oder Drahtzäunen umgeben, und die Siebenbürger Sachsen erbauten ihre Höfe ringsum geschlossen wie eine Burg, und das nicht bloß vor dem Sturmangriff der Tataren und später vor dem Einfall der Türken. 3 Schlussfolgerungen Welche Lehren können aus diesen Darlegungen gezogen werden? Ich denke dabei an einige positive Vorbilder aus der europäischen Geschichte. 1. An die Vorbildfunktion des Frankenreiches Karls des Großen (Charlemagne), das sich vom Atlaktik bis nach Pannonien und bis zum gebirge Fruška Gora (ursprünglich Francuška Gora ‘Fränkisches Gebirge’), zwischen Novi Sad und Belgrad erstreckte. 2. An ein anderes europäisches Modell, die Habsburger Donaudoppelmonarchie (später Österreich-Ungarn), deren Spuren sich bis heute auf dem alten Gebiet aufspüren lassen, in das vor 250 Jahren die Donauschwaben siedelten. Der Einfluss dieser Zeit war zum größ ten Teil positiv, ein kultureller Katalysator, auf diesem Gebiet Südosteuropas. 3. Das ungeteilte Banat (bis 1920) wird gelegentlich als Beispiel für ein reibunsgloses Zusammenleben aller ethnischen Gruppen und, gegebenenfalls, auch für die vorbildliche Lösung unausweichlicher Konflikte angeführt, denn jede Münze hat bekanntlich zwei Seiten; es gibt Licht- und Schattenseiten, auch im historische Zusammenleben. Jexder, der länger in Temeswar (Timişoara) gelebt hat, kann das bezeugen. Leider hat die heutige demographische und soziale Lage im Südwesten Rumäniens viel von ihrer positiven Ausstrahlung in früheren Jahrhunderten verloren. 4. Die abgesprochenen historischen Etappen und manche andere trugen im Laufe eines Jahrtausends zur Vorbereitung und Realisierung der Europäischen Union bei, die heute einen Zusammenschluss von 28 Staaten umfasst und eine vorbildlichen Einfluss auf diesen Erdteil hat. Heute arbeiten die Staaten Europas aufgrund ähnlicher kultureller Überlieferungen, einer gemeinsamen Werteskala und gemeinsamer Ziele friedlich zusammen. Die noch bestehenden und später auftretenden kleinen Streitpunkte müssen friedlich gelöst und beseitigt werden. 3.1 Epilog Hier wäre noch zu erwähnen, dass ich in einem „Wörterbuch über Ereignisse und Persönlichkeiten des historischen Banats“, bezüglich Geschichte, Kultur und Zivilisation, als „einer der besten Kenner der Sachkulur und der geistigen Werte der schwäbischen Ethnie“ genannt werde. [Ioniţă 2007: 57] Die Veröffentlichung aus Reschitza wurden durch ein Annäherungsprojekt an die Europäische Gemeinschaft und zwar „Das historische Banat, Presse und Kultur“ finanziert. Es bleibt zu hoffen, dass die Ziele dieses Projektes und der gesamten Europäischen Union erreicht werden. Jedenfalls sind alle Anstrengungen zur Durchsetzung interkultureller und interethnischer Beziehungen zu begrüßen, denn sie werden dieseits und jenseits der Landesgrenzen wahrge nommen und werden auf Dauer sicher erfolgreich sein. 55 memoria ethnologica nr. 44 - 45 * iulie - decembrie 2012 ( An XII ) Imagini din Muzeul Satului din Sibiu; foto: Florin Avram Imagini din Muzeul Satului din Sibiu; foto: Florin Avram 56 memoria ethnologica nr. 44 - 45 * iulie - decembrie 2012 ( An XII ) LITERATURANGABEN BĂLU, DANIELA 2002: Volkstümliche Architektur in interethnisch geprägten Gemeinden des Kreises Sathmar (Arhitectură populară în comune interetnice din judeţul Satu Mare). In: Regionale Volkskulturen in Ostmitteleuropa. Abgrenzung – Nachbarschaft – Interethnik. Hans Gehl (Coord.), IdGL, Tübingen, S. 59-73. 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